Eine neue Partnerschaft zur Förderung der Behandlung von Frauenkrebs
Am 12. Februar 2025 gaben das Institut für Frauenkrebs und Google auf dem Frankreich AI Action Summit eine bahnbrechende Partnerschaft bekannt, die darauf abzielt, die Ergebnisse für Frauen mit Brust- und gynäkologischen Krebserkrankungen zu verbessern. Diese Zusammenarbeit vereint die Expertise des renommierten französischen Krebsforschungs- und Behandlungszentrums Institut Curie, der führenden Forschungsuniversität Frankreichs Université PSL und des nationalen Gesundheits- und Medizinforschungsinstituts Inserm mit den fortschrittlichen KI-Fähigkeiten von Google.
Die dringende Herausforderung annehmen
Brust- und gynäkologische Krebserkrankungen haben weltweit verheerende Auswirkungen auf Frauen. Allein in Frankreich werden jährlich fast 60.000 neue Brustkrebsfälle diagnostiziert, während global über 2 Millionen Frauen im Jahr 2022 die Diagnose Brustkrebs erhielten. Einige gynäkologische Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen weltweit.
Das Verständnis dieser komplexen Erkrankungen ist eine große Herausforderung, aber entscheidend, um die Sterblichkeitsraten zu senken. Die neue Partnerschaft zielt darauf ab, durch die Kombination von medizinischer Expertise und künstlicher Intelligenz neue Wege in der Krebsforschung und -behandlung zu beschreiten.
KI-Technologie in der Krebsforschung einsetzen
Ein Hauptziel der Zusammenarbeit ist die Erforschung, wie KI-basierte Tools dabei helfen können, den Verlauf von Krebserkrankungen und das Rückfallrisiko für jede Patientin vorherzusagen. Darauf aufbauend sollen präzisere und wirksamere Behandlungsmethoden entwickelt werden. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt auf der Identifizierung neuer Biomarker, die vorhersagen können, welche Patientinnen von bestimmten Therapien profitieren werden – insbesondere in Fällen, in denen aktuelle Behandlungen nicht immer wirksam sind.
Anne Vincent-Salomon, Direktorin des Instituts für Frauenkrebs, betont: „Die Kombination unserer Forschungsexpertise mit Googles fortschrittlichen technologischen Fähigkeiten eröffnet Hoffnung auf bedeutende Fortschritte in unserem Bestreben, das Verständnis und die Vorhersage des Krebsverlaufs zu verbessern und wirksamere Behandlungen zu entwickeln.“
Um den innovativen ganzheitlichen Ansatz des Instituts in der Krebsversorgung weiter zu stärken, wird Google zudem KI-Schulungen für Fachkräfte am Institut für Frauenkrebs und am Institut Curie anbieten. Diese Schulungen sollen Experten wie Postdoktoranden, Kliniker, Soziologen und Ökonomen befähigen, KI-Technologien effektiv in ihre Arbeit zu integrieren.
Der Öffentlichkeit die richtigen Informationen zur Verfügung stellen
Der Zugang zu korrekten Gesundheitsinformationen zum richtigen Zeitpunkt kann zu besseren Behandlungsergebnissen führen und Leben retten. Aus diesem Grund setzt sich Google dafür ein, zugängliche, verständliche und kulturell relevante Gesundheitsinformationen bereitzustellen. Im Rahmen der Partnerschaft wird YouTube den Kanal des Institut Curie hosten und bewerben. Dort sollen zuverlässige wissenschaftliche Inhalte geteilt werden, um Fehlinformationen zu bekämpfen, das Bewusstsein für Risikofaktoren zu schärfen und die Raten von Vorsorgeuntersuchungen und Nachkontrollen zu erhöhen.
Diese Zusammenarbeit erweitert Googles Engagement im Gesundheitsbereich und reiht sich ein in bestehende Partnerschaften mit französischen Institutionen wie der öffentlichen Krankenhausgruppe AP-HP und der Stiftung für medizinische Forschung, die bereits eigene YouTube-Kanäle betreiben.
Förderung der Zusammenarbeit mit der akademischen Gemeinschaft
Um das Vermächtnis von Marie Curie zu würdigen – einer weltweit anerkannten Wissenschaftlerin und zweifachen Nobelpreisträgerin, die ihr Leben der globalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit widmete – stellt Google.org mehr als 2 Millionen Dollar an Fördermitteln für die Université PSL bereit. Diese Mittel sollen die angewandte KI-Forschung im wissenschaftlichen Bereich beschleunigen.
Zusätzlich zur Forschungspartnerschaft mit dem Institut für Frauenkrebs wird das Programm Forschungsprojekte finanzieren, die von Postdoktoranden der Université PSL geleitet werden und KI zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse bei Brustkrebs einsetzen. Die Initiative wird es Forschungsteams der Université PSL und von Google Research auch ermöglichen, Wissen auszutauschen und breitere wissenschaftliche Fortschritte zu fördern.
Die Postdoktoranden werden zudem von den Erfahrungen und Fallstudien profitieren, die Google-Forscher unter der Leitung von Joëlle Barral, Senior Director of Research bei Google DeepMind, und Cédric Denis-Rémis, Vizepräsident für Innovations- und Unternehmensentwicklung an der Université PSL, teilen werden.
Ausblick auf die Zukunft der Krebsforschung
Mit dieser neuen Partnerschaft eröffnen sich vielversprechende Perspektiven für den Einsatz von Technologie zur besseren Erforschung, Behandlung und Prävention von Frauenkrebs. Die Kombination aus medizinischer Expertise und KI-gestützter Forschung hat das Potenzial, die Krebsmedizin nachhaltig zu verändern und die Lebensqualität von Millionen von Frauen weltweit zu verbessern.
Dr. Karen DeSalvo, Chief Health Officer und VP Health bei Google, betont: „Wir sind überzeugt, dass Technologie das Potenzial hat, das Gesundheitswesen zu transformieren und das Leben von Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern. Diese Partnerschaft ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.“
In den kommenden Jahren werden die Partner gemeinsam daran arbeiten, KI-gestützte Werkzeuge zur Vorhersage von Krankheitsverläufen zu entwickeln, neue Biomarker zu identifizieren und personalisierte Behandlungsansätze zu erforschen. Gleichzeitig soll durch Aufklärung und Information das Bewusstsein in der Öffentlichkeit für Frauenkrebs geschärft werden.
Diese Zusammenarbeit zwischen führenden Forschungseinrichtungen und einem Technologieunternehmen zeigt exemplarisch, wie interdisziplinäre Kooperationen die medizinische Forschung vorantreiben können. Sie weckt Hoffnung auf bedeutende Fortschritte im Kampf gegen Krebs und eine bessere Gesundheitsversorgung für Frauen weltweit.
FAQ zum Thema Frauenkrebs und KI in der Medizin
Was sind die häufigsten Formen von Frauenkrebs?
Zu den häufigsten Formen von Frauenkrebs gehören Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Eierstockkrebs und Gebärmutterkrebs. Brustkrebs ist dabei weltweit die häufigste Krebsart bei Frauen.
Wie kann künstliche Intelligenz in der Krebsforschung helfen?
KI kann in der Krebsforschung auf vielfältige Weise eingesetzt werden, z.B. zur Analyse großer Datenmengen, zur Früherkennung von Tumoren in Bildgebungsverfahren, zur Vorhersage von Krankheitsverläufen und zur Entwicklung personalisierter Therapien. KI-Systeme können Muster erkennen und Zusammenhänge herstellen, die für Menschen oft nicht erkennbar sind.
Was ist ein Biomarker und warum ist er in der Krebsforschung wichtig?
Ein Biomarker ist ein messbarer Indikator für einen biologischen Zustand oder eine Krankheit. In der Krebsforschung können Biomarker helfen, Krebserkrankungen früher zu erkennen, den Verlauf vorherzusagen oder die Wirksamkeit von Therapien einzuschätzen. Die Identifizierung neuer Biomarker ist ein wichtiger Forschungsbereich zur Verbesserung der Krebsdiagnostik und -behandlung.
Welche Rolle spielt personalisierte Medizin in der Krebsbehandlung?
Personalisierte Medizin zielt darauf ab, Behandlungen auf die individuellen genetischen und molekularen Eigenschaften eines Tumors sowie auf die persönlichen Merkmale des Patienten abzustimmen. Dies kann die Wirksamkeit von Therapien erhöhen und Nebenwirkungen reduzieren. KI-Technologien spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Analyse der komplexen Daten, die für personalisierte Behandlungsansätze benötigt werden.
Wie können Patientinnen von dieser Forschungspartnerschaft profitieren?
Langfristig könnte die Forschungspartnerschaft zu genaueren Diagnosen, besseren Vorhersagen des Krankheitsverlaufs und wirksameren, individualisierten Behandlungen führen. Zudem kann die verbesserte Aufklärung über Krebsvorsorge und Früherkennung dazu beitragen, dass mehr Frauen rechtzeitig untersucht und behandelt werden.